Caritas-Präsidentin Welskop-Deffaa besucht St. Vincenz Jugendhilfe

Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, besuchte das Jugendhilfe-Zentrum St. Vincenz, um sich über die Arbeit vor Ort zu informieren. „Die Arbeit der Jugendhilfe steht immer wieder neu herausfordernd im Zentrum der Arbeit des Deutschen Caritasverbandes – heute vor allem, um die belastenden Folgen der Corona-Krise für die Kinder und Jugendlichen zu bewältigen. In unseren Jugendhilfeeinrichtungen kommen heute doppelt so viele Anfragen von Jugendämtern an wie vor der Pandemie. Gerade für Kinder, deren Familiensituation schon vorher stark belastet war, haben die Einschränkungen der letzten Jahre gravierende Auswirkungen.“, erläutert die Präsidentin den Anlass ihres Besuchs in Dortmund.

Das Jugendhilfe-Zentrum St. Vincenz bietet jungen Menschen und Familien Unterstützung, Schutz und Perspektiven. Mit einem breit gefächerten Angebot von ambulanter Betreuung bis hin zu stationären Wohngruppen geht es auf die individuellen Bedürfnisse und Herausforderungen der betreuten Kinder und Familien ein.

Im Rahmen ihres Besuchs dankte Welskop-Deffaa dem engagierten Team der Einrichtung für seine wertvolle Arbeit, die vielen jungen Menschen eine bessere Zukunft ermöglicht. „Direkt neben der BVB-Kirche, der wir auch einen Besuch abgestattet haben, ist St. Vincenz ein Ort, der den Geist der Gründerin Agnes Neuhaus,  beeindruckend mit Leben füllt. Mit einem offenen Blick für die Potenziale derer, denen von anderen viel zu oft nur gesagt wird, was sie nicht können.“, so Welskop-Deffaa.

Die Weiterentwicklung der pädagogischen Konzepte hat im Verlauf der Geschichte der Einrichtung auch schwierige Phasen durchlaufen. Darauf wies Ute Hanswille, Aufsichtsratsvorsitzende von St. Vincenz hin. Sie hob die Bedeutung gelebter Geschichtsbewältigung hervor. „Seit letztem Sommer untersuchen die beiden renommierten und unabhängigen Wissenschaftler*innen Dr. Barbara Vosberg und Professor Andreas Henkelmann in unserem Auftrag und ergebnisoffen die Vergangenheit des bis Ende der 1980er Jahre vom katholischen Schwesternorden der Vincentinerinnen geleiteten Heims für Mädchen“, erläutert Ute Hanswille. „Das Leben hinter den Türen der Einrichtung war für die im Volksmund oftmals als ‚gefallene Mädchen‘ betitelten Bewohnerinnen alles andere als einfach. Immer wieder berichteten Zeitzeuginnen davon, in der Nachkriegszeit Zwangsarbeit leisten zu müssen.“

„Ein wichtiger Bestandteil der Aufarbeitung sind deshalb die Gespräche mit Zeitzeug*innen, dazu zählen ehemalige Bewohnerinnen, deren Angehörige, Mitarbeitende der Einrichtung oder zuständige Behörden.“, erklärte George Koldewey, geschäftsführender Vorstand des St. Vincenz Jugendhilfe-Zentrums e.V.

Ein Highlight des Besuchs war die Vorstellung des Projekts „FluVium" – ein innovatives Konzept für Psychomotorik bei St. Vincenz. Das FluVium kombiniert psychomotorische Übungen mit pädagogischen Ansätzen und trägt so dazu bei, die Jugendlichen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung und im Umgang mit eigenen Emotionen zu stärken.

Abschließend wurde das nachhaltige Sport- und Bewegungsprojekt „SOZIAL-RAUM-BEWEGT" präsentiert, welches sich in der ersten Umbauphase befindet und dank zweier großzügiger Spenden der Reinoldigilde zu Dortmund und des „Die Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ umgesetzt werden kann. Es soll zukünftig nicht nur den St. Vincenz-Schützlingen, sondern allen Menschen im Sozialraum Borsig-Quartier offenstehen.

„Das gute Heranwachsen von Kindern ist eine Gemeinschaftsaufgabe“, unterstrich Eva Maria Welskop-Deffaa. Sie zeigte sich beeindruckt von der Arbeit und den Konzepten von St. Vincenz und betonte die Bedeutung vernetzter Zusammenarbeit im Sozialraum für eine gelungene Jugendhilfe. Sie hob hervor, dass die Caritas weiterhin ihr Engagement für benachteiligte junge Menschen verstärken wird. „Die Sicherung guter Rahmenbedingungen für eine nachhaltige zukunftsorientierte Jugendhilfe gehört zum Grundauftrag der Caritas.“

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